bw210409 Dr.Med.T.Gottlieb JC 8531Die Bandverletzung des oberen Sprunggelenks stellt eine der häufigsten Verletzungen am Fuß dar. Bereits durch einfaches Umknicken im Alltag oder durch Zerrungen in jeder Form, zum Beispiel beim Sport können die Bandstrukturen in Mitleidenschaft gezogen werden und zu Bänderverletzungen führen. Bei rund 50 % aller Fußverletzungen, die in den Rettungsstellen behandelt werden, handelt es sich um einen Bänderanriss am Fuß oder um einen Bänderriss am Sprunggelenk. Gerade bei beliebten Sportarten wie Fußball oder Tennis können die Bänder am Fuß bei ruckartigen Richtungswechseln schnell verletzt werden.

In diesem Beitrag informieren wir Sie zu allem Wissenswerten rund um das Thema Bänderverletzungen an Fuß- und Sprunggelenk. Was sind die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten bei einer Bänderzerrung oder einem Bänderriss? Und warum ist es ratsam, einen ausgewiesenen Fußchirurgen bei dem Verdacht auf eine Bänderverletzung am Fuß aufzusuchen?

Bandverletzungen am Sprunggelenk sind sehr häufig die Folge von Sportverletzungen. Durch einen Sturz, Aufprall, eine ruckartige oder ungewohnte Bewegung wird der normale Bewegungsspielraum des Gelenks überschritten. Bei Sportarten wie Fußball, Handball, Basketball, aber auch Skifahren oder Inline-Skaten kann es leicht zu einer Verletzung der Bänder kommen.

„Knöchelverstauchungen, insbesondere Verrenkungen oder Verstauchungen des Außenknöchels, sind die häufigsten Sportverletzungen. Es ist nachgewiesen, dass diese Verletzungen die seitlichen Bänder des Sprunggelenks und auch das osteochondrale (griech. osteon „Knochen“ und chondros „Knorpel“) Gewebe schädigen. Osteochondrale Läsionen (Verletzungen des Knochen-Knorpel Komplexes) des Sprunggelenks sind eine sehr häufig auftretende Verletzung, die bei bis zu 50 % der akuten Knöchelverstauchungen auftritt, insbesondere bei Patienten mit Sportverletzungen.“

Quelle: Victor R. Prisk, MD, Carl W. Imhauser, PhD, Padhraig F. O’Loughlin, MD, and John G. Kennedy, MD, FRCS: Lateral Ligament Repair and Reconstruction Restore Neither ContactMechanics of the Ankle Joint nor Motion Patterns of the Hindfoot, in THE JOURNAL OF BONE & JOINT SURGERY d JBJ S .ORG, VOLUME 92-A d NUMBER 14 d OCTOBER 20, 2010 

 

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Sie sind mit dem Fuß umgeknickt und haben den Verdacht auf einen Bänderriss? Der Fußchirurg Dr. med. Tonio Gottlieb ist Ihr Fußspezialist rund um das Thema Bänderverletzungen am Fuß und am Sprunggelenk. In seiner Privatpraxis in Berlin-Zehlendorf untersucht er Sie mit größter Sorgfalt, bespricht mit Ihnen die persönliche Symptomatik und empfiehlt eine individuelle Vorgehensweise. Vereinbaren Sie Ihren Beratungstermin in der Privatsprechstunde! 

1. Wie sieht die Anatomie der Bänder an Fuß und Sprunggelenk aus? 

Das Sprunggelenk untergliedert sich in das obere Sprunggelenk (Articulatio talocruralis) und das untere Sprunggelenk (Articulatio talotarsalis). Das obere Sprunggelenk verbindet den Fuß mit dem Unterschenkel. Es wird von drei Bändern stabilisiert. Sie sind dafür da, dass das Gelenk bei Bewegung weiterhin sicher in der Sprunggabel bleibt. Besonders auf unebenem Boden halten die Bänder die Fußgelenkknochen so in Position, dass das Gelenk reibungslos funktioniert. Die drei Bänder, die das obere Sprunggelenk stabilisieren sind:

  • Außenband
    Das Außenband besteht aus drei Teilen. Entsprechend ihrer Lage werden sie als vorderes, mittleres und hinteres Außenband bezeichnet. Sie ziehen vom Wadenbein zum Sprungbein und zum Fersenbein.
  • Innenband
    Das Innenband liegt am Innenknöchel und ist eine viel festere Verbindung zwischen Schienbein und Fuß als das Aussenband. Das sogenannte "Deltaband" besteht aus einem Verbindungsband zwischen Fuß und Bein. Es besteht aus einer tiefen und einer oberflächlichen Schicht, die sich zwischen Schienbein und Sprungbein sowie zwischen Schienbein und Fersenbein aufspannt.
  • Syndesmose
    Die sogenannte Syndesmose ist ein weiteres Band, welches das Schienbein und das Wadenbein verbindet und damit die Knöchelgabel ("Malleolengabel") zusammenhält.

2. Welche Arten von Bänderverletzungen gibt es?

Bei Verletzungen des Sprunggelenks ist in den meisten Fällen das obere Sprunggelenk betroffen. Hier wirkt ein großer Druck, so dass es für Verletzungen wesentlich anfälliger ist als das untere Sprunggelenk. Auf der Außenseite des Sprunggelenks befinden sich die anfälligsten Bänder des Fußes – die Außenbänder. Beim „Umknicken“ kommt es deshalb häufig zu diesen Arten von Bänderverletzungen:

  • Bänderdehnung / Bänderzerrung: Überdehnung des Außenbandes am oberen Sprunggelenk 
  • Außenbandanriss: Anriss des Außenbandes am oberen Sprunggelenk  
  • Außenbandruptur: Vollständiger Außenbandriss des oberen Sprunggelenks/Fuß 
  • Verletzung des Syndesmosebandes: Anriss oder Riss des Bandes, welches Schienbein und Wadenbein verbindet.
  • Innenbanddehnung / -Zerrung / -Zerreissung

Die Art und das Ausmaß einer Bandverletzung ist stets individuell und hängt auch damit zusammen, in welcher Stellung der Fuß bei der Verletzung war. 

3. Was sind die typischen Symptome einer Bänderverletzung an Fuß und Sprunggelenk?

 Sowohl eine Bänderzerrung als auch ein Bänderriss zeigen in der Akutphase diese Symptome: 

  • Eine starke, schmerzhafte Schwellung des betroffenen Areals 
  • Häufig auch Blutergüsse 

Weitere Symptome hängen von der Schwere der Verletzung ab: 

  • Die Bandstruktur kann angerissen oder komplett durchgerissen sein. 
  • Gefäße in der Kapsel können reißen, was oben genannte Hämatome zur Folge hat.
  • Unbehandelte Bandverletzungen können sich chronifizieren. Das bedeutet, dass das Sprunggelenk instabiler werden kann. 
  • Zudem kann es bei jeder Bandverletzung zu Begleiterscheinungen kommen, wie z. B. zu einer Verletzung der Knorpel

 

Was ist beim Verdacht auf eine Bänderverletzung zu tun?

Beim Verdacht auf eine Bänderverletzung am Sprunggelenk sollte man das Gelenk sofort entlasten und kühlen. Um Folgeschäden zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Verletzung von einem erfahrenen Facharzt für Fußchirurgie abklären zu lassen. Eine unbehandelte Syndesmosenverletzung (Band, welches das Schienbein und Wadenbein verbindet) birgt beispielsweise das deutlich erhöhte Risiko einer Arthrose.

Dr. med. Gottlieb:

„Bei Bandverletzungen, die man nicht behandelt, kann es dazu kommen, dass das Sprunggelenk nicht mehr so stabil ist wie früher und der Patient später eine Instabilität im Vergleich zum unverletzten Fuß bemerkt. Außerdem kann eine Arthrose die Folge sein.“

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4. Welche Ursachen haben Bandverletzungen am Sprunggelenk?

Jordi Cervera | www.jordicervera.comDer typische Verletzungsmechanismus bei einer Bandverletzung am Sprunggelenk ist das „Umknicken“ des Fußes nach innen. Dadurch kommt es zu einer Überlastung des Außenbandes. Je nach Schwere der Belastung kann das Außenband überdehnt, gezerrt, angerissen oder komplett gerissen (Bandruptur) sein. 

Besonders häufig treten Bänderverletzungen am Fuß bei Sportarten mit schnellen Richtungswechseln auf. Das sind z.B. Kontaktsportarten mit hoher Belastung des Sprunggelenks, wie Fußball, Hockey, Basketball und Volleyball, ebenso wie Tennis und Skifahren. Plötzliche Richtungswechsel können dazu führen, dass sich die Bänder am Sprunggelenk überdehnen oder reißen. Bei schnellem Tempo- oder Positionswechsel droht das schmerzhafte Umknicken des Fußes. Ruckartige Stopp- und Start-Bewegungen oder das „Hängenbleiben“ auf unebenem Untergrund bergen ebenfalls das Risiko einer Bänderverletzung. 

Neben Sportverletzungen können auch anatomische Besonderheiten dazu führen, dass die Bänder leichter verletzt werden. Dazu zählen zum Beispiel Beinfehlstellungen wie X- oder O-Beine, bei denen die statische Belastung der Sprunggelenke höher ist als normal. Betroffene Patienten können dann leichter mit dem Fuß umknicken. Schon bei geringfügiger sportlicher Belastung kann es zu einer Bänderdehnung am Knöchel kommen. In einem solchen Fall sollte die statische Achse der Beine oder der Füße durch Einlagen oder sogar durch einen operativen Eingriff ausgerichtet werden. Mit dieser ursachenorientierten Behandlung können häufige Bänderverletzungen vermieden werden.

5. Wie stellt der Fußchirurg eine exakte Diagnose bei Bänderverletzungen am Fuß?

Jordi Cervera | www.jordicervera.comBei Verdacht auf eine Bänderdehnung am Sprunggelenk oder einen Bänderriss am Fuß wird Dr. med. Gottlieb als erstes eine umfangreiche klinische Untersuchung durchführen: 

  • Dabei wird der Fuß gründlich abgetastet und ein Bruch des Gelenkes ausgeschlossen. 
  • Ein besonderes Fußpodest ermöglicht dem Fußchirurgen, statische Besonderheiten zu diagnostizieren und auch mögliche Ursachen, z.B. für wiederholtes „Umknicken“, abzuklären.
  • Zur weiteren Absicherung des Befundes bietet sich als bildgebendes Verfahren eine Ultraschalluntersuchung an, um zum Beispiel einen Bänderanriss von einem kompletten Bänderriss abzugrenzen. 
  • Falls erforderlich, kann weiterhin eine Magnetresonanztomographie (MRT/Kernspintomographie) durchgeführt werden. Diese Untersuchung gibt eine sichere Auskunft darüber, ob Bänderverletzungen oder knöcherne Verletzungen vorliegen. Auf Basis dieser präzisen Diagnose wird Dr. med. Gottlieb eine fachgerechte und auf Ihre Bedürfnisse abgestimmte Therapie einleiten. 

 

WICHTIG:
Besonders bei Leistungssportlern oder passionierten Hobbysportlern, die möglichst schnell ihre Sportart wieder ohne Einschränkungen ausüben wollen, sollte das Ausmaß der Verletzung schnell und gründlich abgeklärt werden. Die Auswahl der richtigen Behandlungsoptionen und ein zügiger Therapiestart sind wichtig, um langfristige Schäden zu vermeiden.

6. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Bänderverletzungen an Fuß und Sprunggelenk?

Die Behandlungsmöglichkeiten von Bänderverletzungen am Sprunggelenk sind abhängig vom Ausmaß und der Schwere der Verletzung. Prinzipiell kann man einen Außenbandriss konservativ oder operativ therapieren. Diese Behandlungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung: 

Konservative Therapie

In vielen Fällen ist eine konservative (nicht-operative) Behandlung einer Bänderverletzung möglich. Je nach Ausprägung der Verletzung bei einer Dehnung, Zerrung, Aussenbandruptur oder Innenbandruptur erfolgt eine Ruhigstellung mittels Orthese oder Gips. Im Verlauf ist eine begleitende Physiotherapie förderlich.

Operative Therapie

Eine operative Therapie bietet sich immer dann an, wenn mehrere Bänder im Fuß gerissen sind und das Gelenk sehr instabil ist. Auch bei Knochen- oder Knorpelverletzungen am Sprunggelenk ist eine OP zu befürworten. Dies gilt besonders für Patienten mit einem hohen Leistungs- und Belastungsanspruch, wie z.B. bei Profisportlern.

 

Dr. med. Gottlieb:

„Häufig ist die Behandlung einer Bandverletzung auch ohne Operation möglich. Auch ein kompletter Bänderriss kann im günstigsten Fall von allein wieder zusammenwachsen. Wichtig ist eine exakte Diagnose und der Erfahrungshintergrund des Fußchirurgen, damit von Anfang an die am besten geeignete Behandlungsmöglichkeit ausgewählt wird.”

 

Auf einen Blick

Akutphase Konservativ (non-invasiv) Operativ (minimal-invasiv)
Entlastung Gehschiene (Orthese) Bänder werden genäht
Hochlagern Physiotherapie Bandrekonstruktion (Bänder werden mit körpereigenen Sehnen wiederhergestellt)
Kühlung   Bandplastik (Verstärkung der Bänder im Fuß)
Schmerzmittel   Korrektur der Fersenachse 
     

7. Wie lange dauert die Genesungszeit bei einer Bänderverletzung am Fuß? 

Die Erholungszeit bei einem Bänderriss am Sprunggelenk ist abhängig von der Schwere der Verletzung:

  • Bei geringer Verletzung muss der Fuß entlastet und geschont werden. 
  • Schwellungen und Hämatome sind bei einer leichten Bänderzerrung nach ca. 1 Woche abgeklungen. 
  • Bei schwereren Verletzungen wie Bänderrissen am Sprunggelenk kann eine Ruhigstellung in einer Orthese oder sogar in einem Gips erforderlich sein. Je nach Heilungsverlauf kann schon relativ schnell – mitunter bereits nach zwei Wochen – mit physiotherapeutischen Übungen begonnen werden. 

Dr. med. Gottlieb:

„Einerseits gilt es, die verletzte Struktur und den Weichteilschaden ruhigzustellen, andererseits müssen durch angemessene Bewegung auch Reize gesetzt werden, um die Nervenbahnen und Rezeptoren wieder zu trainieren. Dieses sogenannte propriozeptive Training biete ich in meiner angeschlossenen Physiotherapiepraxis an.”

 

8. Wie kann man künftigen Bänderverletzungen an Fuß und Sprunggelenk vorbeugen?

Stellen Patienten fest, dass sie häufig „Umknicken“ bzw. ein instabiles Gefühl im Fußgelenk bemerken, sollten sie dies beim Fußchirurgen abklären lassen. Dr. Tonio Gottlieb wird Sie im Hinblick auf die gesamte Statik genauestens untersuchen. Je nach Diagnostik wird er Ihnen eine konservative Therapie mit Schuheinlagen oder physiotherapeutische Übungen oder eine operative Therapie empfehlen, um Bänderverletzungen am Sprunggelenk oder am Außenband des Fußes erfolgreich vorzubeugen. 


Sportler können ebenfalls gezielt vorbeugen: Sorgfältiges Aufwärmen dehnt die Wadenmuskulatur und verringert die Verletzungsgefahr.

9. Warum ist ein Fußchirurg der geeignete Spezialist für Verletzungen dieser Art?

Bei einem Bänderanriss oder Bänderriss am Fuß ist es immer empfehlenswert, einen Spezialisten im Bereich der Fußchirurgie aufzusuchen. Nur durch eine rechtzeitige und zuverlässige Diagnose können weiterführende Schäden wie zum Beispiel eine Arthrose verhindert werden. Für alle Bandverletzungen am Fuß oder Sprunggelenk ist der erfahrene Fußmedizinier und Fußchirurg Dr. med. Tonio Gottlieb Ihr erfahrener Ansprechpartner und kann Ihnen konservative oder operative Methoden für die Therapie einer Bänderverletzung empfehlen. Dabei behandelt er Sie immer ursachenorientiert und ganzheitlich und hat die gesamte Fuß- und Körperstatik im Blick. In seiner Privatpraxis für Fußchirurgie und Fußtherapie im Berliner Südwesten nimmt er sich Zeit, den Ursachen Ihrer Verletzung genau auf den Grund zu gehen und gibt Ihnen eine stringente Behandlungsempfehlung - unabhängig davon ob es um eine Erstdiagnose oder um eine Zweitmeinung geht.